Junges Paar beim Kauf eines Neuwagens

Mit einem Neuwagenkauf erfüllen sich Verbraucher einen Herzenswunsch. Sie können sich das Fahrzeug aussuchen, das ihnen am besten gefällt oder das sie schon immer fahren wollten und die individuelle Ausstattung zusammenstellen. Der vielfach maßgeschneiderte Neuwagen hat natürlich seinen Preis, der sich u.a. danach richtet, in welcher Fahrzeugklasse man fündig werden will.

Heutzutage sind nicht mehr nur Autohäuser und Vertragshändler vor Ort Ansprechpartner, der Neuwagen lässt auch sich über spezialisierte Vermittlungsplattformen online realisieren. Das ermöglicht zudem den Kauf von Fahrzeugen aus dem EU-Ausland. Die Finanzierung ist ein wichtiges Thema, denn die hohen Anschaffungskosten sind nur selten komplett aus der eigenen Tasche zu zahlen. Die gute Nachricht: Beim Neuwagenkauf winken satte Rabatte.

Worauf Verbraucher achten sollten, wenn sie einen Neuwagen kaufen möchten, zeigt dieser ausführliche Ratgeber mit einer Vielzahl von geldwerten Tipps.

Ablauf

Die Anschaffung eines Neuwagens ist erfahrungsgemäß ein längerer Prozess. Der Ablauf sollte zumindest in groben Schritten geplant sein:

  1. Anforderungen und Wünsche an das Fahrzeug definieren
  2. Fahrzeugklasse bestimmen
  3. Marktüberblick verschaffen: welche Hersteller/Marken kommen in Frage, Internetrecherche
  4. Hersteller/Marke und Typ festlegen
  5. Informationen über Kfz-Steuer und Versicherung für die in Frage kommende Fahrzeugklasse einholen
  6. Budget bestimmen
  7. Entscheidung hinsichtlich Finanzierung (Eigenkapital, Händlerfinanzierung, Autokredit, Leasing)
  8. Angebote sichten/einholen: Händler/Autohäuser in der Region, Neuwagen-Vermittler und Verkaufsportale im Internet
  9. Besichtigung und Probefahrt
  10. Preisverhandlungen/Rabattausschöpfung
  11. Bei Entscheidung für Autokredit: Kreditvergleich, Kreditantrag stellen
  12. Kaufvertrag nach Überprüfung abschließen/Bestellung des Neufahrzeugs
  13. Fahrzeug nach Auslieferung überprüfen/Abnahme durch Käufer
  14. Zulassung, wenn Händler das nicht bereits übernimmt

Budget festlegen

Wer sich einen Neuwagen kaufen möchte, sollte sich bereits vor der Budgetkalkulation über Typ, ggf. Modell und Preise einen Überblick verschaffen. Dazu bieten sich Neuwagenkonfigurationen online sehr gut an. Zu achten ist ebenso auf Nebenkosten, die beim Kauf anfallen. Spätestens bei Vertragsabschluss wundert man sich, warum das Auto jetzt doch teurer wird, als gedacht. Einen großen Posten bilden dabei die Überführungskosten, die bei jedem Neuwagenkauf anfallen, selbst wenn das Neufahrzeug im Internet gekauft und im Werk des Herstellers persönlich abgeholt wird. Nur sehr wenige Hersteller bieten eine kostenlose Werksabholung an. Käufer, die ihr Wunschfahrzeug über einen Internetmakler erwerben und das Fahrzeug beim ausgewählten Bestpreis-Händler oder im Werk abholen, müssen zudem noch Anfahrtskosten einrechnen, die je nach Entfernung zum Wohnort ebenfalls recht üppig ausfallen können. Soll das Auto bis vor die Haustüre geliefert werden, so kostet dieser Service extra.

Sommer- oder Winterreifen für das Neufahrzeug sind nicht automatisch im Kaufpreis enthalten, weshalb besser ein Puffer für die Anschaffung eingerechnet wird. Zulassungsgebühren, Versicherung und Kfz-Steuern sind ebenfalls Punkte, die in die Finanzplanung einfließen sollten, denn diese Kosten fallen direkt nach dem Kauf an. Auch Rücklagen für Inspektionen und Wartung zahlen sich aus.

Wer den Neuwagen mittels Autokredit finanzieren will, braucht einerseits eine realistische Kreditsumme, die alle Kosten abdeckt, welche zum Zeitpunkt des Kaufes entstehen. Diese Anschaffungskosten setzen sich zusammen aus Kaufpreis und Nebenkosten, Versicherung und Kfz-Steuer für das erste Jahr. Andererseits ist eine penible Kalkulation für die monatlich mögliche Rate erforderlich. Monatliche Einnahmen und Ausgaben (ohne Fahrzeugkosten) werden gegenübergestellt. Die Ausgaben werden um eine allgemeine Finanzreserve für Unvorhergesehenes erweitert. Einen zusätzlichen Ausgabenblock bilden die Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs pro Monat ab: Das sind Versicherung und Kfz-Steuer, Wartung, Verschleißteile, Reifen, Kraftstoff. Hier muss ggf. eine Umlage von Jahreskosten auf Monatskosten vorgenommen werden, z.B. bei Inspektion und Kfz-Steuer. Verschleißteile, Reifen und Kraftsoff sind mit einer angemessenen Pauschale anzusetzen. Was jetzt unterm Strich noch von den Einnahmen übrig bleibt, ist die Grundlage für die monatliche Rückzahlungsrate und einen Kreditvergleich. Mit diesen Daten können Verbraucher auch bei der Händlerfinanzierung sicher agieren.

Mögliche Rabatte auf den Neuwagen, eine Inzahlungnahme des Altfahrzeugs oder der Erlös aus dem verkauften Altfahrzeug mindern zwar den Kaufpreis für das neue Auto, sollten aber bei der Budgetplanung außen vor bleiben, weil die genaue Höhe im Voraus nicht bekannt ist. Besser etwas höher kalkuliert, als zu knapp.

Wichtige Ausstattungsmerkmale festlegen

Ob Internet oder Vertragshändler vor Ort: Beim Neuwagen kann der Kunde die Ausstattung im Rahmen des Herstellerangebots zusammenstellen. Im Internetfahrzeughandel wird das als Konfiguration bezeichnet, auch die Autohäuser bedienen sich mittlerweile moderner Systeme für die Auswahl der einzelnen Komponenten. Um zu wissen, was überhaupt benötigt wird oder wichtig ist, sollte sich der Kaufinteressent immer mit einem konkreten Modell eines bestimmten Herstellers beschäftigen. Denn die Ausstattungsmöglichkeiten variieren hier doch stark. Bei EU-Neufahrzeugen kann der Ausstattungsumfang leicht von deutschen Fahrzeugen abweichen. Neben der Basis- oder Serienausstattung können Käufer sich für eine Sonder- oder Luxusausstattung entscheiden. Sondermodelle weisen meist ein üppiges Ausstattungspaket auf und sind dennoch günstiger, als wenn die Komponenten einzeln zusammengestellt werden.

Ausstattung beim Neuwagen

Die Ansprüche und Anforderungen an die Ausstattung ergeben sich anhand der Anzahl und Art der Fahrer und Mitfahrer (z.B. Kinder, Senioren, Personen mit Behinderung), nach dem Einsatzzweck (Stadtverkehr, überwiegend Autobahn- und Langstreckenfahrten) und durch persönliche Präferenzen.

Hier ein Auszug von Ausstattungsmerkmalen, die beim Neuwagen hinsichtlich Sicherheit, Technik, Verbrauch, Komfort von Bedeutung sind:

  • ABS
  • ESP
  • Xenon-/LED-Scheinwerfer
  • Nebelscheinwerfer
  • Klimaanlage
  • Rückfahrkamera
  • Fahrer-/Beifahrer-Airbag, Seitenairbag
  • Funkfernbedienung Zentralverriegelung
  • Start-Stopp-Automatik
  • Bordcomputer
  • Navigationssystem
  • Multifunktionslenkrad
  • Radio
  • Metalliclackierung

Heute schon an morgen denken, lautet die Devise beim Neuwagenkauf. Auch wenn in den kommenden Jahren sicherlich noch nicht an einen Verkauf des Fahrzeugs gedacht ist, so kann sich das Blatt aus verschiedensten Gründen plötzlich wenden. Sind die Ausstattungsmerkmale zu speziell, so erschwert dies den Verkauf des Wagens. Beispiele sind hier eine ausgefallene, seltene Modefarbe, komplexe Elektronik oder Ledersitze in einem Kleinwagen. Generell sollte die Ausstattung zur Fahrzeugklasse und dem Modell passen. Genauso gibt es allerdings auch Ausstattungskomponenten und Extras, welche den Wiederverkauf positiv beeinflussen. Dazu gehören neben der Klimaanlage Einparkhilfen und Kamerasysteme.

Grundsätzlich lohnt sich eine Beratung im Autohaus vor Ort. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich direkt von den Vor- und Nachteilen zu überzeugen und sich interessante Komponenten am Vorführwagen zeigen zu lassen bzw. auszuprobieren.

Welche Fahrzeugart

Der Neuwagen soll den individuellen Bedürfnissen des Käufers gerecht werden. Wie diese aussehen, ist ganz verschieden. Ein Familienauto muss andere Anforderungen erfüllen, als der Neuwagen für den Handwerksbetrieb oder das sportliche Fahrzeug für den gut betuchten Manager. Der Kunde hat die Wahl aus Neuwagen der Fahrzeugklassen Kleinst- und Kleinwagen, Kompaktklasse, Mittelklasse und Ober/Luxusklasse. Entsprechend der Klassifizierung zeigen sich Ausstattungsoptionen und Preis. Während ein Kleinwagen schon ab 12.000 Euro erhältlich ist, bewegt sich der Preis für ein Luxusauto der Oberklasse im sechsstelligen Bereich. Exemplarisch werden fünf Fahrzeugtypen näher vorgestellt.

Klein- und Kleinstwagen

Neuer Kleinwagen

Kompakt, wendig, günstig in der Versicherung und mit einer niedrigen Kfz-Steuer: Kleinst- oder Kleinwagen verzeichnen bei Neuwagen einen starken Absatz. Der Anschaffungspreis ist attraktiv, die Fahrzeuge überzeugen im Stadtverkehr sowie auf Kurzstrecken und werden von Singles bevorzugt. Platzangebot und Stauraum sind überschaubar, auch beim Fahrkomfort und der Sicherheit (Knautschzone) liegen die „Kleinen“ hinter den übrigen Fahrzeugklassen.

SUV

Neuer SUV

Wer ein geräumiges Familienfahrzeug mit sportlichem Esprit sucht, wird mit einem SUV fündig. Die clevere Mischung aus Kombi und Geländewagen hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Familienautos entwickelt. Gefragt sind die Geländelimousinen auch bei allen, die gerne komfortabel und mit einem großen Platz- und Stauraumangebot unterwegs sind, z.B. Vielreisende. Die erhöhte Bodenfreiheit, verbunden mit einer hohen Sitzposition ist jedoch gewöhnungsbedürftig und erfordert im Straßenverkehr mehr Aufmerksamkeit und Manövrierfähigkeit. Für Unterhalt und Kfz-Steuer sollte ein größeres Budget eingeplant werden.

Kombi

Neuer Kombi

Eine Familien-Alternative zum schnittigen SUV ist der Kombi, der auch gerne als Firmen- und Nutzfahrzeug eingesetzt wird, da er beim Platz- und Stauraum-Angebot noch besser als der SUV abschneidet. Die Länge des Fahrzeugs bedingt einen hohen Wendekreis und muss im Straßenverkehr generell berücksichtigt werden. Auch gehört dieser Fahrzeugtyp nicht unbedingt zu den Leichtgewichten.

Limousine

Neu Limousine

Bei Limousine denkt jeder automatisch an die Luxuslimousine, mit denen Stars und Royals vorfahren. Doch Limousinen sind nicht auf die prestigeträchtige Oberklasse beschränkt, sie finden sich auch in der Kompakt- und Mittelklasse. Bezeichnend ist die Karosserieform mit festem Verdeck und einer Verbindung zwischen Dach und Karosserie durch drei Säulen. Stufen- oder Fließheck sind ebenfalls Merkmale einer Limousine. Limousinen bieten allgemein viel Komfort, zeigen sich mit ausgereiften Sicherheitsstandards und sind in ihrer konkreten Modellausgestaltung vielseitig.

Cabrio

Neues Cabrio

Last but not least soll noch das Cabrio als Freiluftkünstler erwähnt werden. Es ist in allen Fahrzeugklassen vertreten und bietet maximalen Fahrspaß. Viele Cabrios sind dazu noch mit einem PS starken Motor ausgestattet. Sie bedienen die Ansprüche an einen jugendlichen, sportiven Lifestyle, gehören allerdings in Sachen Versicherung, Kfz-Steuer, Unterhalt und Wartung nicht gerade zu den günstigen Fahrzeugen.

Antriebsart – Diesel, Benziner, Gas oder Elektro?

Die Antriebsart ist bei der Auswahl des anforderungsgerechten Neuwagens nicht unerheblich. Entscheidend sind neben den persönlichen Präferenzen, Verbrauch, Kraft-/Betriebsstoffkosten, Zugkraft, Wartung, Reparaturanfälligkeit, Kfz-Steuer und Umweltaspekte.

Antriebsart

Elektro

Die Zukunft gehört dem Elektroantrieb, da sind sich Experten und Hersteller einig. Ebenso wie beim Gasantrieb ist das Angebot bisweilen überschaubar, die Technologien noch nicht hundertprozentig ausgereift. Auch bei den mit Strom betriebenen Autos zeigen sich die bisher noch geringe Reichweite und das nicht flächendecke öffentliche Versorgungsnetz als Manko. Hinzukommen lange Ladezeiten. In der Anschaffung sind Elektrofahrzeuge teuer, dafür fällt die Wartung kostengünstig aus. Seinem Ruf als klimaneutrales Fahrzeug wird das Elektroauto nur dann gerecht, wenn es ausschließlich mit Ökostrom gespeist wird.

Diesel

Im Zuge des Dieselskandals sind Neufahrzeuge derzeit mit hohen Rabatten erhältlich, allerdings sollten Verfechter des Dieselmotors darauf achten, dass der Wagen die neue Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllt, denn nur mit diesem Merkmal droht kein Fahrverbot. Dieselfahrzeuge sind zwar mit einer höheren Kfz-Steuer belegt als Benziner, dafür zeigen sie sich im Verbrauch und bei den Kraftstoffpreisen mit niedrigen Zahlen. Zudem haben sie eine stärkere Zugkraft, sind langlebig und robust. In Sachen Kaufpreis, Versicherung und Kfz-Steuer ist der Benziner vergleichsweise günstig, er hat eine schnellere Beschleunigung und einen ruhigen Motorlauf. Die Spritpreise schwanken sehr stark und liegen allgemein eher hoch. Auch der Kraftstoffverbrauch ist nicht gerade gering.

Autogas & Erdgas

Autogas (LPG) und Erdgas (CNG) gehören zu den alternativen, kostengünstigen und umweltfreundlichen Treibstoffen, die auf dem Vormarsch sind. Der sehr günstige Unterhalt gasbetriebener Autos macht sich allerdings durch die hohen Anschaffungskosten erst bemerkbar, wenn das Auto über mehrere Jahre gefahren wird. Auch die Wartungskosten fallen gegenüber Diesel und Benziner höher aus, da die Fahrzeuge öfter zur Inspektion müssen. Die Gesamtreichweite mit einer Gasfüllung liegt um die 500 km, was eher wenig ist. Zudem sind CNG-Gastankstellen deutschlandweit noch nicht allerorts verfügbar, immerhin an jeder zweiten Tankstelle kann LPG aufgefüllt werden.

Hybrid

Als Mittelweg bieten sich Hybrid-Fahrzeuge an, die einen Gas- oder Elektroantrieb sowie einen Tank für Benzin oder Diesel besitzen. Sie gleichen Defizite der alternativen Antriebe aus, sind dafür aber wieder weniger umweltfreundlich.

Finanzierung

Wie kann der Neuwagen bezahlt werden? Bei den Summen, die je nach Modell aufzubringen sind, ist eine Finanzierung durch eigene Mittel für den Durchschnittsverdiener selten zu stemmen. Es sei denn, man verfügt über hohe Ersparnisse, macht Sachvermögen zu Geld oder kann eine Erbschaft bzw. einen Geldgewinn verzeichnen. Weitaus häufiger wird die Händlerfinanzierung oder ein Autokredit zur Neuwagen-Finanzierung in Anspruch genommen. Leasing ist eine Option, wenn die Nutzung zeitlich beschränkt ist, z.B. weil der Leasingnehmer öfter auf ein neues Modell umsteigen will.

Die Händlerfinanzierung, die über die Hersteller- oder Hausbank des Autohauses abgewickelt wird, zeigt sich mit verschiedenen Modellen. Neben dem Ratenkredit kommen die Ballonfinanzierung und die 3-Wege-Finanzierung in Frage. Im Kern sind Ballonfinanzierung und 3-Wege-Finanzierung identisch, denn die Monatsraten liegen sehr niedrig, dafür entspricht die hohe Schlussrate dem Restwert des Fahrzeugs am Ende der Laufzeit. Bei der 3-Wege-Finanzierung steht es dem Käufer am Ende der Laufzeit frei, ob er die Schlussrate zahlt oder den Neuwagen an den Händler zurückgibt. Vielfach ist bei Händlerfinanzierungen von einer Vario-Finanzierung die Rede. Dies ist eine Kombination aus Leasing und klassischer Finanzierung. Am Ende der Laufzeit kann der Kunde zwischen Anschlussfinanzierung, Kauf oder Rückgabe wählen.

Mit einem zweckgebundenen Autokredit, der von zahlreichen Banken vergeben wird, kann der Käufer als Barzahler auftreten und einen deutlich höheren Rabatt aushandeln. Bis zu 100.000 Euro Kreditsumme sind je nach Bank möglich. Damit lässt sich auch ein Neuwagen der Oberklasse finanzieren.

Ob Händlerfinanzierung oder Autokredit – Die Voraussetzungen für die Kreditvergabe müssen erfüllt sein. Dazu gehören grundsätzlich Volljährigkeit, Bonität und ein ausreichend hohes Einkommen. Ein Vergleich der Finanzierungsmöglichkeiten ist angeraten, sowohl beim Händler als auch für den Autokredit. Nicht immer ist der günstigste Effektivzins ausschlaggebend, gerade Sonderkonditionen können das Kreditangebot interessant machen.

Euro

Kauf im Autohaus oder online?

Autohäuser in der eigenen Region, als Vertragshändler favorisierter Marken, sind die traditionelle Anlaufstelle für den Neuwagenkauf. Hier werden Interessenten ausführlich beraten, können sich Fahrzeuge ansehen und Probe fahren. Auch Finanzierungswünsche lassen sich direkt vor Ort klären.

Da alle namhaften Autohersteller mit ihrem Fahrzeug-Programm im Internet vertreten sind, können sich Kaufwillige auch vorab einen fundierten Überblick über die verfügbaren Modelle und passende Finanzierungs- und Leasingangebote online verschaffen. Auf den Hersteller-Webseiten ist es möglich, das eigene Fahrzeug zu konfigurieren, Angebote einzuholen und eine Probefahrt beim Händler vor Ort zu vereinbaren. Bestellung, Kaufabwicklung und Abnahme/Abholung erfolgen dabei immer über einen Vertragshändler.

Im Internet haben sich heute auch Vermittlungsplattformen für Neufahrzeuge etabliert, über die sich Verbraucher online ihren Neuwagen bestellen können. Deren Vermittlungsangebot ist nicht an einen Hersteller gebunden, sondern präsentiert sich mit vielen verschiedenen Marken. Immer mehr Verbraucher nutzen Portale wie autohaus24, MeinAuto.de, neuwagen24.de, Carneoo, Carwold.de, ecars, da es hier großzügige Online-Rabatte gibt. Während ein Autohaus im Schnitt 11% Rabatt auf den Listenpreis gewährt, zeigen sich die Einsparmöglichkeiten durch Vermittlungsportale mit bis zu 18% auf den Listenpreis.

Die Neuwagenvermittler kooperieren mit Vertragshändlern deutschlandweit, die so ihre Angebote breit streuen und den Absatz steigern können. Die Einsparung der Verkäuferprovisionen wird als Rabatt weitergegeben. Das Prinzip ist bei den Internet-Maklern für deutsche Neuwagen mit Herstellergarantie und Gewährleistung gleich. Der Interessent konfiguriert seinen Wunschwagen und erhält per E-Mail das beste Vergleichsangebot aus dem Händlerportfolio. Innerhalb von wenigen Tagen kann er das Angebot annehmen und schließt mit dem entsprechenden Händler den Kaufvertrag ab. Die Lieferung des Fahrzeugs erfolgt gegen Aufpreis bis vor die Haustür, alternativ kann das Auto im Herstellerwerk (wenn in Deutschland produziert wird) oder beim Händler abgeholt werden. In jedem Fall fallen Überführungskosten an, die zum Kaufpreis hinzugerechnet werden müssen. Die Neuwagen-Vermittler bieten auch einen telefonischen Beratungsservice an. Eine Vermittlungsgebühr fällt nur für die Händler an.

Verschiedene Untersuchungen, u.a. durch den ADAC, kommen durchweg zu dem Schluss, dass der Autokauf über Online-Vermittler in der Tat immer deutlich günstiger ausfällt als im Autohaus vor Ort. Allerdings herrscht bei einigen Portalen mangelnde Transparenz in Sachen Kaufprozess und Informationspflicht in Bezug auf Kundenrechte. Daher sollten potentielle Käufer immer zuerst die AGB studieren. In der Regel wird ein Fernabsatzvertrag geschlossen, was bedeutet, dass der Käufer ein gesetzliches Widerrufsrecht hat.

Experten raten, sich vor einem Online-Neuwagenkauf das in Frage kommende Fahrzeug beim Vertragshändler vor Ort anzusehen und ein oder mehrere Angebote von Autohäusern in der Umgebung einzuholen. Diese können später auch für Nachverhandlungen dienen, bevor der Kaufvertrag online geschlossen wird. In der Regel sind aber die Preise der Internetmakler vom stationären Vertragshändler nicht zu toppen. Dennoch ist ein Online-Kauf immer auch kritisch zu betrachten. Erfahrungen und Bewertungen helfen, den passenden Vermittler zu finden.

Neuwagen mit Tageszulassung

Ein Neuwagen mit Tageszulassung verspricht hohe Rabatte. Doch was ist das überhaupt? Dabei handelt es sich um ein fabrikneues Lagerfahrzeug, das sofort verfügbar ist und einen Kilometerstand, der gegen 0 tendiert, auf dem Tacho hat. Es wird vom Händler für einen Tag zugelassen und am nächsten Tag wieder abgemeldet. Eine Bewegung des Wagens findet nicht statt. Diese Neuwagen müssen mängelfrei sein, zwischen Tageszulassung und Verkauf dürfen nicht mehr als 12 Monate liegen. Durch diese Vorgehensweise können Händler höhere Preisnachlässe für Neuwagen (bis zu 40% auf den Listenreis) anbieten und den Absatz steigern. Der Käufer erhält das Fahrzeug umgehend, anders als bei einer Neuwagenbestellung. Da es sich um ein Lagerfahrzeug handelt, kann der Käufer die Ausstattung wie auch Farbe und Extras nicht selbst konfigurieren, er muss es so nehmen wie es ist. Es sei denn, er ordert nachträgliche Änderungen in der Ausstattung, die jedoch teuer werden können. Auch einige spezielle Neuwagen-Rabatte können bei der Tageszulassung wegfallen.

Vorführwagen

Beim Vorführwagen handelt es sich um ein neuwertiges Fahrzeug, das der Händler als Ausstellungstück, für Besichtigungen und Probefahrten auf seinen Betrieb zugelassen hat und das somit gewerblich genutzt wird. Ein bestimmtes Alter wird nicht definiert. Der Kilometerstand solcher Fahrzeuge liegt sehr gering, allerdings können sie Abnutzungserscheinungen und Mängel aufweisen. Je nach Beliebtheit oder Nachfrage des Modells haben mit dem Vorführwagen schon etliche Probefahrten stattgefunden, auch Unfälle oder Beschädigungen können dabei passiert sein. Ein Vorführwagen ist mit großem Preisnachlass erhältlich und daher für Käufer sehr interessant.

Besichtigung & Probefahrt – Worauf man achten sollte

Besichtigung und Probefahrt dienen beim Neuwagen in erster Linie zur definitiven Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Modell. Anders als beim Gebrauchtwagen muss sich der Käufer bei fabrikneuen Fahrzeugen kaum Gedanken über technische Mängel und andere Problemfaktoren machen. Vielmehr kommt es darauf an, wie sich das Auto fahren lässt und ob es tatsächlich den Vorstellungen gerecht wird. Vorführwagen, die für Probefahrten bereitgestellt werden, sind regulär Vollkasko versichert. Interessenten sollten sich dennoch vor Antritt der Fahrt nach der Versicherungshaftung erkundigen.

Lackierung, Motorraum, Innenausstattung, Sitze, Anordnung der Bedienelemente, das Schließverhalten von Fenstern, Türen und Verdeck bei Cabrios, Kofferraumbeschaffenheit sollten genau unter die Lupe genommen werden. Alle Funktionen müssen getestet werden. Am besten eignen sich verkehrsberuhigte Zeiten für eine ausgiebige Probefahrt. Aufmerksamkeit sollte dem Motorlauf, der Federung und der Gangschaltung geschenkt werden. Neben einer kurzen Autobahnfahrt ist auch die Eignung des Wagens im Stadtverkehr und beim Einparken zu testen. Der Blick auf den Kraftstoffverbrauch, der am Bordcomputer angezeigt wird, gibt Aufschluss, mit welchen Kosten zu rechnen ist. Im Anschluss werden offene Fragen mit dem Verkaufsberater geklärt.

Preis verhandeln

Beim Listenpreis ist für den Neuwagen noch lange nicht Schluss, denn beim Neuwagenkauf winken zahlreiche und nicht unerhebliche Rabatte. Deswegen zahlt es sich in barer Münze aus, wenn potentielle Käufer sich vorher schlau machen, welche Rabattoptionen sie ausschöpfen können. Modelle der Vorgänger-Generation werden deutlich günstiger verkauft. Bei Kleinst- und Kleinwagen sowie Modellen der Kompaktklasse besteht mehr Rabattspielraum als bei Ober- und Luxusklassefahrzeugen. Neuwagen mit Tageszulassungen und Vorführwagen versprechen generell eine hohe Ersparnis. Importe sowie Reimporte haben großes Nachlasspotential.

Der Barzahlerrabatt wird gewährt, wenn der Käufer keine Händlerfinanzierung in Anspruch nimmt. Finanziert er das Auto über einen freien Autokredit ist ihm der Barzahlerrabatt ebenfalls sicher. Durch den antizyklischen Kauf und bei Neueinführungen bieten sich interessante Preisreduzierungen. Auch die persönlichen Voraussetzungen können zu einem reduzierten Listenpreis führen. Dazu gehören Rabatte für bestimmte Berufsgruppe wie z.B. Beamte, Angestellte im öffentlichen Dienst, für Führerscheinneulinge oder Personen mit Schwerbehindertenausweis.

Sparen lässt sich weiterhin bei Sondermodellen, durch die Art der Finanzierung, eine Inzahlungnahme, Eintauschprämie oder Umweltprämie. Tankgutscheine, Paketpreise, Sommer- oder Winterreifen als Bonus, Garantieverlängerung, kostenlose Inspektion sind ebenfalls Rabattoptionen.

Diese Tipps helfen, Preisverhandlungen erfolgreich zu meistern:

  • Hintergrundwissen über das Modell (Beliebtheit, bekannte Schwächen, Nachfolger, Modellpflege)
  • Information über aktuelle Listenpreise und Rabattmöglichkeiten
  • Budget-Grenze festlegen, aber nicht nennen, im Gespräch deutlich darunter bleiben
  • Vergleich von Neuwagen-Vermittlern online, diese ins Gespräch bringen
  • Begleitperson mitnehmen
  • Bestimmtes, freundliches Auftreten
  • Erstes Preisangebot nicht gleich akzeptieren, da ist noch viel mehr drin
  • Bluffen erlaubt, z.B. Verweis auf Angebote anderer Händler
  • Abbruch der Verhandlungen kann eine Wendung bringen

Garantie

Neben der gesetzlichen Gewährleistung (Sachmängelhaftung), die bei Neufahrzeugen 2 Jahre beträgt, gibt es auf Neuwagen die freiwillige Herstellergarantie, deren Dauer und Leistungsumfang vom Hersteller selbst festgelegt werden kann. 2 Jahre sind bei deutschen Herstellern Standard, während einige asiatische Hersteller zwischen 4 und 5 Jahre Garantie anbieten. Hinzukommen mitunter auch spezielle Garantien, z.B. auf Durchrostung oder Lackierung. Da meistens genau dann eine Garantieleistung gebraucht wird, wenn die Garantie gerade abgelaufen ist, bieten viele Händler eine Anschlussgarantie, die jedoch vom Umfang her von der Neuwagen-Garantie abweichen kann.

Zu welcher Jahreszeit sollte man den Neuwagen kaufen?

Welcher Zeitpunkt für den Kauf eines Neuwagens am günstigsten ist, hängt u.a. von den Jahreszeiten, der Preisgestaltung der Hersteller durch Sondermodelle und Prämien, der Nachfrage und Einführung neuer Modelle sowie dem Fahrzeugtyp ab. Wenn im Frühjahr und Herbst neue Modelle auf den Markt kommen, zeigt sich der Absatz entsprechend hoch, die Rabatte hingegen liegen dann meist niedrig. Im Winter ist die Nachfrage eher gering, Käufer halten sich wegen der schlechten Witterung und der damit verbundenen Unfall- oder Schadensgefahr zurück. Der Dezember zählt beispielsweise zu den Monaten, in dem mit den höchsten Rabatten auf Neufahrzeuge aus der Mittel- und Oberklasse gerechnet werden kann, auch weil die Händler noch ihr Jahresabsatzziel erreichen und Platz für die neuen Modelle machen möchten. Der Winter ist zudem die richtige Zeit, um Sommerautos wie Cabrios zu günstig zu ergattern. Kleinwagen gelten hingegen als typische Winterautos, die man am besten im Sommer kauft, da die Nachfrage dann geringer ist. Generell lautet die Devise für den Autokauf: Antizyklisch kaufen.

Die Einführung von neuen Modellen hat zur Folge, dass Händler die Fahrzeuge der alten Generation zu attraktiven Preisen anbieten. Bei Sondermodellen, die meist über eine üppige Ausstattung verfügen, können Verbraucher auch saisonunabhängig viel Geld einsparen. Es lohnt sich deshalb, den Markt zu beobachten und sich lieber mehr Zeit für den Kauf eines neuen Autos zu lassen.

Wie lange muss man warten?

Mit Ausnahme der Neuwagen mit Tageszulassungen, die direkt verfügbar sind, ist bei Bestellfahrzeugen mit Wunschkonfiguration eine längere Lieferzeit einzukalkulieren, unabhängig davon, ob der Kauf im Autohaus oder über einen Neuwagen-Vermittler im Internet zustande kommt. Maßgeblich sind immer die Lieferzeiten der Hersteller, die von Nachfrage, Ausstattungswünschen des Kunden und dem Produktionsprozess abgängig sind. Auch gesetzliche Vorgaben, insbesondere bei Dieselfahrzeugen, oder Innovationen bei alternativen Antrieben können die Lieferzeit verlängern. Jedoch gibt es gerade im Neuwagensegment keine hundertprozentig verbindlichen Auslieferungstermine. Je nach Hersteller und Fahrzeugtyp ist mit Lieferzeiten zwischen 6 und 12 Monaten zu rechnen. Ein konfigurierter Neuwagen sollte daher immer mit ausreichend Vorlauf bestellt werden. Händler geben nur ungern ein fixes Datum als Lieferzeitpunkt an, dennoch sollten Kunden darauf bestehen, dass ein festes Lieferdatum oder zumindest die voraussichtliche Kalenderwoche im Kaufvertrag/der Bestellung angegeben ist, damit sie bei langen Wartezeiten rechtlich abgesichert sind.

Inzahlungnahme beim Neuwagenkauf

Wer einen Neuwagen kauft, trennt sich oft von seinem alten Fahrzeug und kann den Erlös in die Neuanschaffung investieren. Neben dem freien Verkauf ist die Inzahlungnahme des Gebrauchtfahrzeugs durch den Händler eine beliebte Option. Das bedeutet, der Wert des alten Wagens wird mit dem Kaufpreis des neuen Autos verrechnet oder es gibt eine Eintauschprämie für den Alten. Jedoch nimmt nicht jeder Händler jedes Gebrauchtfahrzeug in Zahlung, meist ist der Ankauf auf bestimmte Modelle und Altersklassen beschränkt. Auch bei den Eintauschprämien finden sich Bedingungen.

Zulassung

In der Regel lässt der Händler oder das Autohaus den Neuwagen auf den Kunden zu, die Gebühren dafür werden in Rechnung gestellt. Da eine Zulassung immer bei der Zulassungsstelle im Wohnbezirk des Käufers erfolgt, wird die Neuanmeldung von Neuwagen, die über Internetvermittler gekauft wurden, durch den Käufer vorgenommen. Es sei denn, der Händler mit dem der Kaufvertrag geschlossen wurde, ist zufälligerweise am Wohnort ansässig. Wer sein Neufahrzeug selbst anmelden muss oder will benötigt folgende Unterlagen:

  • Gültiger Personalausweis
  • Versicherungsbestätigung
  • Zulassungsbescheinigung Teil II (Kfz-Brief)
  • COC-Papiere
  • SEPA-Mandat zum Einzug der Kfz-Steuer

Bei fabrikneuen Fahrzeugen gibt es keine TÜV Bescheinigung, da die erste Hauptuntersuchung erstmals nach 4 Jahren und dann alle 2 Jahre fällig wird. Viele Verbraucher gönnen sich zum Neuwagen auch gleich ein persönliches Wunschkennzeichen, für dessen Vergabe jedoch eine Zusatzgebühr anfällt. Die Kennzeichen Schilder werden grundsätzlich neu angefertigt. Inklusive Schilder sind für die Zulassung zwischen 50 und 70 Euro einzukalkulieren.

Versicherung für den Neuwagen

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzliche Pflicht und bildet den Mindeststandard ab. Durch freiwillige Zusatzversicherungen wie Teilkasko und Vollkasko werden deutlich mehr Versicherungsleistungen bzw. Risiken abgedeckt. Und das ist für Neuwagenbesitzer wichtig, denn das nagelneue Auto soll möglichst lange in diesem Zustand bleiben. Die Empfehlung lautet daher: Vollkasko-Versicherung, zumindest für die ersten drei bis vier Jahre.

Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt Sach-, Personen- und Vermögensschäden ab, die Dritten durch den Versicherten entstanden sind. Die Leistungen der Teilkasko Versicherung schließen Schäden am eigenen Fahrzeug ein, die durch äußere Einflüsse, z.B. Wildunfall, Brand, extreme Witterung, verursacht werden. Auch Fahrzeugdiebstahl oder Diebstahl von fest eingebauten Teilen sowie Motorraumschäden durch Marderbiss sind darüber versichert. Die Vollkasko Versicherung kommt zusätzlich für Schäden am eigenen Fahrzeug durch selbstverschuldete Unfälle auf, auch Vandalismus wird dadurch abgedeckt.

Der genaue Leistungsumfang bei Teilkasko und Vollkasko variiert je nach Versicherungsanbieter, ebenso wie die Tarife für die einzelnen Versicherungen. Ein Anbieter- und Tarifvergleich, der bequem online durchzuführen ist, zahlt sich aus.

Neuwagenkauf mit Schwerbehindertenausweis

Verschiedene Hersteller, darunter Audi, BWM, Citroen, Fiat, Ford, Mercedes, Opel, Peugeot, Seat, Toyota, Volkswagen bieten einen Behindertenrabatt auf den Neuwagen an. Dieser kann zwischen 15 und 23 % auf den Listenpreis je nach Hersteller betragen. Es muss sich um einen fabrikneuen Wagen handeln, für Tageszulassungen und Vorführwagen gilt der Rabatt nicht. Voraussetzung ist die Vorlage eines Schwerbehindertenausweises mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50%, eine Ausnahme bildet der Hersteller Ford, dem 20% GdB ausreichen. Mitunter kann auch ein Merkzeichen (G, aG, H, BI, GI), dass die Behinderung genauer klassifiziert, gefordert sein. Das Fahrzeug muss bei den meisten rabattgewährenden Händlern auf die behinderte Person zugelassen werden.

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