Wohnmobilkauf

Die Nutzungshäufigkeit und die Standort-Möglichkeiten entscheiden darüber, ob der Wohnmobilkauf oder die Wohnmobilmiete die sinnvollere Lösung sind.

Um ein gebrauchtes oder neues Wohnmobil kaufen zu können, braucht es einen Finanzierungsplan und eine systematische Vorgehensweise. In diesem Ratgeber sind alle wichtigen Punkte und geldwerte Tipps aufgeführt.

Wer Freizeit und Urlaub unabhängig von Buchungszeiten, Unterkünften und Reiserouten verbringen möchte, ist mit einem Wohnmobil bestens bedient. Der Markt bietet verschiedene Ausführungen, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden – als Neu- oder Gebrauchtfahrzeuge, zum Mieten oder Kaufen.


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Mieten oder kaufen – Lohnt sich der Wohnmobilkauf?

Für viele Menschen ist das Wohnmobil eine Leidenschaft. Sie lieben die große Camperfreiheit, sind in nahezu jeder freien Minute auf Tour und können sich auch mit den Abstrichen, die diese Art des Reisens mit sich bringt, bestens arrangieren.

Der Kauf eines Wohnmobils rechnet sich dann, wenn das Fahrzeug häufig genutzt wird. Ein Wohnmobil verursacht Unterhalts- und Wartungskosten, Kfz-Steuer und Versicherung fallen an.

Weiterhin ist genau zu überlegen, wo das Fahrzeug seinen Standplatz haben wird. Im Idealfall kann es in der hauseigenen Zufahrt unter einem Carport oder in der Garage abgestellt werden. Ansonsten müssen andere Lösungen gefunden werden.

Im Vorfeld sollten sich Interessierte genau über die Abstellregelungen informieren. Alternativ steht das Wohnmobil auf einem ausgewählten Campingplatz, wofür dann jedoch dauerhaft Standmiete zu zahlen ist.

Der Wohnmobilkauf sollte mit ausreichend Vorlauf zur nächsten Reise geplant werden, denn die Lieferzeit für Neufahrzeuge kann zwischen 6 und 12 Monaten betragen.

Für Unerfahrene, die zunächst noch vom eigenen Wohnmobil träumen, wird die Miete für die ersten Touren empfohlen, um herauszufinden, ob das mobile Reisevergnügen tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht. So bekommt man auch ein Fahrgefühl und kann sich mit wichtigen Ausstattungsmerkmalen näher befassen.

Die Miete ist außerdem vor dem Kauf eines Wohnmobils die beste Möglichkeit, um ein favorisiertes Modell praxisnah zu testen.

Sich das eigene Wohnmobil kaufen, erweist sich dann als richtige Lösung, wenn sich die Investition in jeder Hinsicht auszahlt.

Das bedeutet konkret: Es sollte Erfahrung und Leidenschaft vorhanden sein, die Finanzierung über Händler oder mittels Kredit kann ebenso wie die laufenden Kosten oder Zusatzkosten gestemmt werden.

Wenn dann noch beim Reisen durch das Wohnmobil Geld eingespart werden kann, hat sich die Anschaffung gelohnt. Möglich ist auch die Vermietung des eigenen Wohnmobils, um aus den Einnahmen die Finanzierungsrate bzw. laufende Kosten zu decken.


Ablauf

  • Entscheidung treffen: Wohnmobil mieten oder kaufen.
  • Budget festlegen, dabei auch Versicherung, Steuern, Unterhalt, Wartung berücksichtigen
  • Kaufpreis/Anschaffungskosten: Finanzierung oder Eigenkapital, möglich auch Kombination (Anzahlung)
  • Finanzierungs-Angebote bei Händlern einholen/ Kreditvergleich bei Wohnmobilkredit
  • Wohnmobil-Ausführung inkl. Ausstattungsmerkmale/Zubehör festlegen
  • Angebote für favorisierte Modelle einholen bzw. vergleichen/Händler/Privat/online/offline
  • Finanzierung unter Dach und Fach bringen
  • Besichtigung und Probefahrt, wichtige Fragen klären, ggf. Werkstattcheck
  • Preisverhandlung
  • Kaufvertrag und Vollständigkeit/Richtigkeit der benötigten Dokumente überprüfen
  • Kaufabwicklung und Fahrzeugübergabe
  • Versicherung abschließen
  • TÜV oder Reparaturen falls erforderlich durchführen lassen
  • Wohnmobil um- oder anmelden

Für Neueinsteiger ohne Background gilt vor dem Kauf eines gebrauchten/neuen Wohnmobils: Informieren über die verfügbaren Arten (Campingbus, Alkoven, Vollintegrierte, Teilintegrierte, Liner), um herauszufinden, welcher Aufbau/Grundriss dem Platzbedarf und den Reiseprioritäten entspricht.

Tipp: Fachmessen besuchen

Budget festlegen

Wieviel darf das Wohnmobil kosten?

Um entsprechend der eigenen Finanzreserven oder für eine Kreditfinanzierung die richtige Summe zu bestimmen, kommt es nicht nur auf den reinen Kaufpreis an. In jedem Fall sollten An- oder Ummeldegebühren, Versicherung und Kfz-Steuer für das erste Jahr, bei einem Kredit auch die Zinsen, einkalkuliert werden.

Soll ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft werden, sind Mängelbeseitigung, Aufrüstung in der Ausstattung, frische Hauptuntersuchung als Kostenfaktoren zu berücksichtigen.

Um Mängeln und Defekten überhaupt erst auf die Spur zu kommen, bietet sich für Laien ein Checkup des gebrauchten Wohnmobils durch eine Werkstatt oder einen Fachmann vor dem Kauf, gerade bei privaten Angeboten, an.

Ein Puffer für Inspektionen, unvorhergesehene Reparaturen, Reifenwechsel sollte mit einer Extrapauschale monatlich angesetzt werden.

Wer handwerklich sehr geschickt ist, greift nichts selten auf ein günstiges Modell zurück und führt Um- und Ausbauarbeiten nach seinen Wünschen durch. Hier sind Kosten für Material, Ausstattungselemente und ggf. auch für einen spezialisierten Handwerker sowie TÜV-Abnahme und Zulassung in der Budgetplanung anzusetzen.

Die Summe aller Kostenposten ergibt das Budget für den Wohnmobilkauf. Ist eine Händlerfinanzierung oder die Kreditaufnahme geplant, muss die mögliche monatliche Rate ausgerechnet werden.

Daneben gibt es auch Kriterien, welche Kaufpreis und laufende Kosten mindern können. Dazu gehören z.B. Rabatte, die Verrechnung eines anderen Fahrzeugs/Wohnmobils (Inzahlungnahme durch Händler) und Einnahmen aus Vermietung. Diese bilden einen Bonus ab, sollten jedoch beim Budget zunächst wegen der Unsicherheit außen vor bleiben.


Neues oder gebrauchtes Wohnmobil kaufen?

Die Kaufpreise für ein neues Wohnmobil beginnen ab 30.000 Euro. Je nach Typ, Ausstattung und Besonderheiten ist nach oben jede Menge Luft. Ein gebrauchtes Wohnmobil ist in jedem Fall günstiger, der Preis kann sich aber je nach Modell an der unteren Preisklasse für Neufahrzeuge orientieren.

Vorteile neues Wohnmobil:

  • Fabrikneues Modell, auf dem neuesten Stand der Technik, mit aktueller Abgasnorm
  • Zwei Jahre Gewährleistung sowie eine Dichtigkeitsgarantie für den Aufbau
  • Ausstattungswünsche können individuell festgelegt werden

Nachteile neues Wohnmobil:

  • Hoher Kaufpreis
  • Lange Lieferzeiten bis zu einem Jahr
  • Laien und Einsteiger benötigen Eingewöhnungszeit

Vorteile gebrauchtes Wohnmobil:

  • Günstiger als ein Neufahrzeug
  • Fahrzeug ist eingefahren
  • Für Einsteiger meist geeigneter
  • Gewährleistung/Garantie beim Händlerkauf
  • Keine langen Lieferzeiten

Nachteile gebrauchtes Wohnmobil:

  • Beim Kauf ist Fachkenntnis gefragt, um versteckte Mängel und Ausstattungsdefizite zu erkennen
  • Kauf von Privat birgt grundsätzlich ein höheres Risiko als vom Fachhändler
  • Keine Gewährleistung beim Privatkauf
  • Je nach Alter und Zustand häufigere Reparaturen, oft kostenintensiv

Erfahrungen zeigen, dass der Preis nicht unbedingt den Ausschlag für die Entscheidung neues oder gebrauchtes Wohnmobil gibt, da sich der Wertverlust gegenüber einem PKW deutlich in Grenzen hält. Wichtiger ist die Abwägung in Sachen einwandfreier Fahrgenuss, günstiger Unterhalt Mängelfreiheit und zusätzliche Investitionen. Hier hat ein Neufahrzeug automatisch die besseren Karten. Ein gebrauchtes Modell muss eingehend auf Herz und Nieren geprüft werden, um sich vor Fehlkäufen zu schützen. Wer noch am Anfang seiner Camperfreuden steht, sollte klein anfangen und sich für ein Gebrauchtfahrzeug entscheiden.

Wichtige Ausstattungsmerkmale festlegen

Beim Kauf eines neuen oder gebrauchten Wohnmobils finden sich verschiedene Kategorien von Anforderungs- und Ausstattungsmerkmalen. Schließlich handelt es sich um eine kleine Wohnung auf Rädern, die den Reisevorlieben und den Bedürfnissen der Insassen entsprechen sollte. Aufbau, Platzangebot, Technik, Sicherheit, Einbauten, Komfortmerkmale sind individuell zu definieren, bevor die Suche nach den passenden Modellen beginnt. Das Gewicht des Fahrzeugs ist ebenfalls nicht unerheblich, da mit dem Führerschein Klasse B nur Wohnmobile bis 3,5 t gefahren werden dürfen. In Städten ist die grüne Plakette auch für Wohnmobile Pflicht.

Die wichtigsten Fragen, die zu stellen sind, sollten kategorisch beantwortet werden. Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick, ist aber in Bezug auf Technik, Sicherheit, Innen- und Zusatzausstattung sowie Zubehör nur als Orientierung zu verstehen, da der Markt hier gerade bei Neufahrzeugen eine große Auswahl an Komponenten bietet.

Aufbau:

  • Kastenwagen/Camper Van
  • Alkoven
  • Vollintegrierte
  • Teilintegrierte
  • Liner

Größe/Platzangebot:

  • Kompakt oder lang, wichtig auch bezüglich der Manövrierfähigkeit
  • Für 2, 4, 5 oder 6 Personen (Sitzplätze, Schlafplätze, Bewegungsfreiheit)
  • Innenstehhöhe
  • Stauraum, Zuladung

Technik/Sicherheit:

  • Ausreichende Motorisierung
  • Aufbaubatterie mit ausreichender Kapazität
  • Schaltgetriebe/ Automatik
  • Hecküberhang
  • Fahrer und Beifahrer-Airbags
  • ABS
  • ESP
  • ASR
  • Crash-Sensor
  • Klimaanlage
  • Tempomat
  • Hillholder – Anfahrtshilfe für Steigungen
  • Luftfederung
  • Rückfahrkamera/Sensoren
  • Diebstahlsicherungen

Innenausstattung/Einbauten/Komfortmerkmale:

  • Nasszelle: Festbad/Raumbad
  • Trockentoilette/Verbrennungstoilette
  • Küche/Kochnische/Dunstabzug
  • Dinette (Sitz-Essbereich)
  • Schrankeinbauten
  • Einzelbett/Doppelbett, Hubbett, Stockbett, Alkovenbett, Hochdachbett
  • Matratzen/Lattenrost
  • Fenster/Dachfenster/Vorhängefenster
  • Sonstige Belüftungsmöglichkeiten
  • Beleuchtung/Led spart Strom
  • Steckdosen
  • Abgerundete Kanten
  • Drehbare Fahrersitze
  • Gasheizung/Dieselheizung
  • Doppelte Böden

Zusatzausstattung/Zubehör:

  • Großer Kraftstoff-, Frisch- und Abwassertank
  • Isolierte/beheizbare Abwassertanks für Wintercamping
  • Beheizbare Außenspiegel
  • Isofix-Kindersitzbefestigungen
  • Markise als Sonnenschutz
  • Fahrradträger
  • Fernseher, Satellitenanlage
  • Fahrerhausverdunklung
  • Sound-Anlage
  • Solaranlage
  • Insektenschutzvorhänge

Einsteiger sollten sich eine ausgiebige Beratung beim Fachhändler gönnen oder auf Erfahrungswerte langjähriger Camper vertrauen. Denn wer noch nie eine längere Reise im Wohnmobil gemacht hat, kann schlecht beurteilen, was er wirklich benötigt.

Antriebsart – Diesel oder Benziner?

Diesel- und Benzinmotor sind die klassischen und nach wie vor am häufigsten verbauten Antriebsmotoren im Wohnmobil. Wenige Modelle sind mit einem Elektro- oder Hybridmotor ausgestattet, jedoch in der Anschaffung noch extrem teuer und nicht komplett ausgereift. Daher wägen Interessenten in erster Linie zwischen Diesel- und Benzinantrieb ab.

Die Preise für Dieseltreibstoff liegen im Vergleich zum Benzin deutlich niedriger, auch der Kraftstoffverbrauch zeigt sich beim Diesel geringer. Auf langen Strecken sind Wohnmobile mit Dieselantrieb die bessere Wahl, zumal diese Fahrzeuge auch bei einer hohen Kilometerleistung nicht so schnell schlapp machen. Die verbesserte Zugkraft von schweren und großen Fahrzeugen ist ein weiterer Vorteil, der für Dieselantrieb spricht. Nachteilig zeigen sich mitunter Startprobleme in den Wintermonaten und ein verzögerter Aufheizprozess, da der Diesel erst auf Temperatur kommen muss. Durch die Konstruktion erhöht ein Dieselmotor das Gewicht des Fahrzeugs stärker als ein Benzinmotor, die Nutzlast ist geringer. Dieselfahrzeuge stehen zudem in der Umweltkritik, in einigen Städten besteht ein Fahrverbot für alte Fahrzeuge ohne Rußpartikelfilter. Auch die Kfz-Steuern für den Diesel fallen höher aus.

Der Benziner ist ein Schnellstarter und das zu jeder Jahreszeit, im Vergleich zum Diesel läuft er leise, kommt zügig vom Fleck und bringt eine höhere Leistung. Im Verbrauch hingegen liegt er weitaus höher und auch die Benzinpreise sind nicht gerade günstig. Mit ausländischen Benzingemischen kann es durchaus Probleme geben. In der Anschaffung ist der Benziner günstiger als der Diesel.

Beide Antriebsarten haben ihre Vor- und Nachteile, die entsprechend der eigenen Reiseansprüche gegenübergestellt werden sollten.

Finanzierung

Der Kauf eines Wohnmobils ist mit höheren bis hohen Anschaffungskosten verbunden und das ist der Grund aus dem viele Campingbegeisterte das Wohnmobil finanzieren. Der Wohnmobilkauf auf Raten, der sich durch eine Händlerfinanzierung, einen Wohnmobil-Kredit oder einen zweckfreien Kredit umsetzen lässt, ist die am häufigsten gewählte Möglichkeit. Der Autokredit wird nicht von allen Banken für den Kauf eines Wohnmobils angeboten, weshalb dann ein Ratenkredit zur freien Verwendung die richtige Wahl sein kann. Ersparnisse können in Form einer Anzahlung bei Händlerfinanzierung und Autokredit die Kreditsumme reduzieren. Im Rahmen der Händlerfinanzierung finden sich neben dem klassischen Ratenkredit auch die Kreditvarianten Ballonkredit und 3-Wege-Finanzierung. Beide Finanzierungsmodelle zeichnen sich durch eine niedrige Monats- und eine hohe Schlussrate aus. Die Schlussrate entspricht dabei dem Restwert des Fahrzeugs zum Laufzeitende.

Eine Kreditfinanzierung will stets gut kalkuliert sein. Auch müssen die Kreditvoraussetzungen erfüllt sein. Neben dem Angebotsvergleich der Händler vor Ort, ist ein Kreditvergleich online angeraten.

Wohnmobil kaufen von Privat oder Händler

Bei einem neuen Wohnmobil, auch bei Jahres- oder Vorführwagen, sind Autohäuser, herstellergebundene oder herstellerunabhängige Händler die erste Wahl. Wer sich ein gebrauchtes Wohnmobil kaufen möchte, kann sich auch nach privaten Angeboten umsehen.

Privat

Bekannte Gebrauchtwagenbörsen im Internet, z.B. mobile.de und autoscout24, sind die schnelle Anlaufstelle, um nach Angeboten für ein gebrauchtes Wohnmobil von Privat Ausschau zu halten. Auch regionale und überregionale Kleinanzeigen-Portale online oder der Fahrzeugmarkt in Tageszeitungen oder speziellen Magazinen können zum Wunschmobil führen. Wie bei einem gebrauchten PKW ist beim Wohnmobilkauf von Privat besondere Aufmerksamkeit gefragt. Das gilt besonders für Besichtigung und Probefahrt. Ist das Fahrzeug bereits abgemeldet und/oder hat keinen TÜV, muss sich der Kaufinteressent ein Kurzzeitkennzeichen besorgen, um überhaupt eine Probefahrt durchführen zu können. Wer sich wenig bis gar nicht mit Wohnmobilen auskennt und neu in die Materie einsteigen will, ist gut beraten sich einen Experten zum Besichtigungstermin mitzunehmen oder einen Werkstatt-Check des Fahrzeugs durchführen zu lassen. Damit muss der private Verkäufer natürlich einverstanden sein. Ist der Preis extrem günstig, deutet das mitunter darauf hin, dass es sich um ein Gefährt handelt, an dem noch einige Mängel zu beheben sind, welche die Anschaffungskosten erhöhen. Auch nicht eingetragene Um-, An-, Ausbauten und Tuningmaßnahmen können zum kostenintensiven Problem werden. Eine Finanzierung ist beim Privatkauf nicht möglich. Der Privatverkäufer kann zudem die Gewährleistung (Sachmängelhaftung) ausschließen. In jedem Fall ist ein schriftlicher Kaufvertrag abzuschließen.

Händler

Vertragshändler der renommierten Wohnmobil-Hersteller, darunter Hymer, Dethleffs, Trigano, Knaus-Tabert, Pössl, Carthago, Hobby, sind für den Kauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen die zuverlässige Adresse. Daneben kann auch ein Autohaus der richtige Ansprechpartner sein, wenn Automarken angeboten werden, die auch Wohnmobile im Programm haben. Dazu gehören beispielsweise Citroën, Ford, Mercedes-Benz oder Peugeot. Die Vorteile beim Wohnmobilhändler liegen auf der Hand: Der Käufer profitiert in jedem Fall von der gesetzlichen Gewährleistung, bei Neufahrzeugen von Herstellergarantie und Dichtigkeitsgarantie für den Aufbau, bei gebrauchten Wohnmobilen von einer Gebrauchtwagengarantie des Händlers. Bei Fernabsatzgeschäften besteht ein Widerrufsrecht. Zudem ist in der Regel eine Finanzierung möglich. Probefahrt und Besichtigung können wesentlich entspannter ablaufen, da die Fahrzeuge meist top gewartet und gepflegt sind. Auch um ein rotes Kennzeichen für die Probefahrt sowie die Zulassung kümmert sich der Händler.

Wohnmobilkauf aus Vermietung

Ein gewerblich vermietetes Wohnmobil zu kaufen, übt einen großen Reiz aus. Doch ist die Idee wirklich so gut? Ein klares Ja oder Nein gibt es nicht. Sowohl herstellergebundene Händler als auch spezialisierte Miet-Unternehmen wie auch Privatpersonen bieten Mietwohnmobile zum Kauf an. Da der Kauf von Privatpersonen generell mit höheren Risiken verbunden ist, empfehlen Experten den Kauf beim Händler oder von Anbietern von Mietfahrzeugen. Deren Fahrzeuge sind nicht selten älter als 18 Monate, dafür aber schon eingefahren. Zudem sind diese Fahrzeuge top gewartet, da sie nur mängelfrei und sicher vermietet werden dürfen. Der Kaufpreis liegt günstiger als für das Neufahrzeug, zudem besteht noch Verhandlungsspielraum. Außerhalb der Saison und besonders im Herbst erneuern Wohnmobilvermietungen ihren Fuhrpark und bieten dann Modelle günstig an.

Vorführwagen und Jahreswagen bieten Vorteile

Ein neues Wohnmobil ist zu teuer? Dennoch will der potentielle Käufer ein Fahrzeug mit wenig Kilometerleistung, in einem neuwertigen Zustand und auf dem aktuellen Stand der Technik. Dann kann der Kauf eines Vorführ- oder Jahreswagen die richtige Entscheidung sein. Vorführfahrzeuge stehen bei Neuwagenhändlern speziell zur Besichtigung und Probefahrt bereit und sind auch auf Messen präsent. Bei Jahreswagen handelt es sich um Modelle, deren Erstzulassung weniger als 12 Monate zurückliegt. Bis zu 30 Prozent Rabatt und mehr können Käufer hier auf das Wohnmobil erhalten. Während Vorführwagen nur beim Händler oder im Autohaus erhältlich sind, finden sich Angebote für Jahreswagen auch von Privat.

Checkliste

Worauf achten bei der Auswahl des Wohnmobils? Eine Checkliste verhindert, dass wichtige Einzelheiten im Eifer des Gefechts vergessen werden. Bei einem Neufahrzeug dient sie in erster Linie der richtigen Auswahl, für den Kauf des gebrauchten Wohnmobils ist sie unerlässlich, um teure Schnäppchen zu vermeiden. Im Internet finden sich ausführliche Checklisten, u.a. vom ADAC, die jeder downloaden und ausdrucken kann. Hier eine Kurzfassung des Fragenkatalogs für gebrauchte Modelle:

  • Ist das Fahrzeug an- oder abgemeldet?
  • Hat das Wohnmobil TÜV bzw. wann ist die nächste HU fällig?
  • Handelt es sich um einen Unfallwagen?
  • Wie ist der Zustand innen, außen, an Dach und Unterboden?
  • Welche Ergebnisse liefern die Checkups bei Technik, Elektronik, Motor, Fahrverhalten?
  • Sind die angegebenen Ausstattungsmerkmale vorhanden?
  • Sind die Daten und Angaben im Kaufvertrag richtig und vollständig, Mängel und Ausstattungsmerkmale aufgeführt?
  • Liegen die Papiere vollständig vor?
  • Sind abnahmepflichtige bauliche Veränderungen und Tuningmaßnahmen eingetragen?

Besichtigung & Probefahrt – Worauf man achten sollte

Besichtigung und Probefahrt verstehen sich bei Neu- und Gebrauchtfahrzeugen von selbst. Jedoch ist beim Kauf eines gebrauchten Womos eine umsichtige Herangehensweise gefragt, gerade, wenn es sich um ein privates Fahrzeug handelt. Während die Probefahrt Aufschluss über den technischen Zustand und das Fahrverhalten gibt, sind bei der Besichtigung Außen- und Innenzustand genau zu überprüfen. Ähnlich wie bei einer Wohnungsbesichtigung muss auf verschiedene Dinge geachtet werden. Die wichtigsten Punkte sind nachfolgend aufgeführt.

Motor- und Technikcheck:

  • Zustand Motorraum
  • Check Anlasser und Kontrollleuchten, Startvorgang
  • Funktionstest Blinker, Hupe, Lichtanlage, Scheibenwischer, Wasseranlage, Spiegel, Fensterheber, Heizung, Klimaanlage, etc.
  • Überprüfung Bremsen, Gangschaltung und Kupplung
  • Seltsame/ungesunde Geräusche beim Fahren
  • Perfekter Geradeauslauf oder verstellte Spur (zieht nach rechts oder links)
  • Federung auf unterschiedlichen Untergründen

Außencheck Karosserie

  • Hagelschaden
  • Beschädigungen, Risse, fehlerhafte Stellen an der Frontscheibe
  • Zustand Außenwand
  • Zustand Dach, Dichtfugen (Moosbewuchs ist ein ungünstiges Zeichen)
  • Lackierung: Risse, Löcher, Dellen, Roststellen, unterschiedliche Lackierungen
  • Unterboden Kontrolle, Ölflecken unter dem Fahrzeug
  • Reifenzustand

Innencheck/Ausstattung

  • Gepflegter oder eher ungepflegter erster Eindruck
  • Neutraler oder muffiger Geruch
  • Anzeichen für Feuchtigkeit/Undichtigkeit, z.B. Stockflecken, Schimmelflecken, Wasserränder, modriger Geruch, Grad der Luftfeuchtigkeit, Risse Duschwanne
  • Dichtigkeit von Fenstern und Türen sowie Zustand der Dichtungen
  • Funktionstest Wasserhähne, Elektroanschlüsse, Geräte, Dusche, WC, Abflüsse, Kocher, Beleuchtung, etc.
  • Zustand der Frischwassertanks – sauber oder veralgt
  • Zustand von Betten, Matratzen, Schränken
  • Intakte/Defekte Stromversorgung
  • Zustand Gasleitungen
  • Bordbatterie

Sonstige wichtige Fragen:

  • TÜV/Gasprüfung aktuell
  • Anzahl Vorbesitzer
  • Unfallschäden – behoben, nicht behoben
  • Bekannte Defekte/Mängel
  • Regelmäßige Inspektionen
  • Austauschmotor
  • Originalausstattung
  • Umbauten, Anbauten, Ausbauten, Tuningmaßnahmen mit/ohne Zulassung
  • Grüne Umweltplakette

Für den Laien sind Besichtigung und Probefahrt mitunter ein Buch mit sieben Siegeln. Daher ist es angeraten, einen erfahrenen Wohnmobilbesitzer, möglichst mit Kfz-Verständnis oder noch besser einen Fachmann mitzunehmen. Fallen Defizite auf, die einer genauen Abklärung bedürfen, wird ein Werkstatt oder TÜV-Check unerlässlich.

Preis verhandeln

Ob neues oder gebrauchtes Wohnmobil, vom Händler oder von Privat: Auf Preisverhandlungen sollten Kaufinteressenten nicht verzichten, denn sie zahlen sich immer aus. Auch wenn das Feilschen um Prozente und Nachlass nicht jedem liegt, so sollte man es zumindest versucht haben. Wichtig sind eine gute Vorbereitung und das Verhandeln zur richtigen Zeit. Daher hier unsere Tipps:

  • Gängige Marktwerte und Rabatt Möglichkeiten in Erfahrung bringen
  • Anzahlung bzw. Inzahlungnahme mit ins Spiel bringen
  • Über den Preis wird immer zum Schluss geredet
  • Preisverhandlungen finden am besten vormittags und nicht unter Zeitdruck statt
  • Alle Mängel und Defizite, Nachteile, die einen Preisnachlass bei Gebrauchtfahrzeugen rechtfertigen, sollten aufgelistet sein
  • Inklusivleistungen sind ebenfalls eine Art von Nachlass
  • Interesse am Fahrzeug zeigen, aber nicht um jeden Preis
  • Nicht durch psychologische Verkaufstaktiken vom Ziel abbringen lassen
  • Geraten die Verhandlungen ins Stocken, erst einmal abbrechen

Garantie beim Kauf vom Händler

Garantie und Gewährleistung – Zwei Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung, die oft aber fälschlicherweise synonym gebraucht werden. Garantieleistungen sind ein freiwilliges Service-Angebot der Hersteller und Händler. Diese können bereits in den Kaufpreis einkalkuliert sein oder werden als Extrapaket verkauft. Die Gewährleistung bezeichnet die gesetzlich verpflichtende Sachmängelhaftung des Händlers, die 2 Jahre ab dem Kaufzeitpunkt gilt. Sie besteht für Mängel am gesamten Fahrzeug, die schon vor dem Fahrzeugkauf bestanden haben und erst später aufgetreten sind. Diese muss der Händler kostenfrei beheben. Ist eine Beseitigung nicht möglich, so hat der Käufer Anspruch auf Preisminderung, Rücktritt vom Kaufvertrag oder ggf. Schadensersatz.

Zu welcher Jahreszeit sollte man das Wohnmobil kaufen?

Obgleich die Zahl der Wintercamper stetig steigt und somit ein Kauf grundsätzlich ganzjährig möglich ist, stehen die Chancen auf ein Wohnmobil mit deutlichem Preisnachlass außerhalb der Saison bzw. in der Nachsaison günstig. Als bester Zeitpunkt für den Wohnmobilkauf gilt der Zeitraum Herbst bis Frühjahr, denn dann locken Händler mit großzügigen Rabatten und auch private Verkäufer trennen sich dann lieber und zu attraktiven Preisen von ihren Fahrzeugen.

Wohnmobil kaufen und vermieten

Kreditraten oder laufende Unterhaltskosten und Reparaturen durch die Vermietung des eigenen Wohnmobils zu refinanzieren, das hört sich erst einmal gut an und ist in der Praxis nicht selten. Weniger Standzeiten bedeuten auch weniger Kosten, das Fahrzeug bleibt in Bewegung. Dennoch will eine Vermietung gut überlegt sein. Steuerliche und haftungsrechtliche Aspekte sind zu klären, auch muss bedacht werden, dass Verschleiß, Abnutzung und erhöhte Kilometerleistung den Wert des Wohnmobils mindern. Es können deutlich mehr Reparaturen anfallen.

Für die so genannte „private“ Vermietung finden sich neben dem klassischen Online- oder Zeitungsinserat heute spezielle Camper-Sharing-Portale. Zu den deutschlandweit bekanntesten und erfolgreichsten Vermittlungsplattformen gehört Paul Camper. Das in Tests sehr gut bewertete Mietportal bietet eine umfangreiche Absicherung für private Vermieter und Mieter von Wohnmobilen, z.B. durch wichtige vertragliche Regelungen und einen umfassenden Versicherungsschutz.

Der Begriff „private Wohnmobilvermietung“ sagt lediglich aus, dass die Vermietung von und an Privatpersonen erfolgt. In der Regel handelt es sich um eine gewerbliche Vermietung mit allen rechtlichen Auflagen und Konsequenzen. Ein Wohnmobil, das von Privat außerhalb der eigenen Nutzungszeiten regelmäßig an Dritte vermietet wird, ist aus haftungsrechtlichen Gründen als Selbstfahrervermiet-Fahrzeug zuzulassen und zu entsprechend zu versichern. Dazu ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich und es wird ein Eintrag in der Zulassungsbescheinigung Teil I vorgenommen. Damit einher geht auch die jährliche Pflicht zur Hauptuntersuchung. Der private Vermieter hat demzufolge höhere Zusatzkosten und ein Plus an Aufwand. So fallen Gebühren für die Gewerbeanmeldung an, die Versicherungsprämie wird teurer und es sind die steuerlichen Vorgaben hinsichtlich EÜR, Gewerbe- und Umsatzsteuer zu beachten.

Wer sein Fahrzeug gelegentlich über eine private Camper-Sharing Agentur vermieten will, profitiert von einer Vollkasko-Flottenversicherung, für die er eine Provision an den Vermittler zahlt. Der Abschluss einer Selbstfahrermietversicherung und die Gewerbeanmeldung entfallen dann. Dennoch heißt das nicht, dass die Einnahmen bei der Steuer unberücksichtigt bleiben. Wie sie steuerlich behandelt werden, ist mit dem Finanzamt bzw. einem Steuerberater zu klären. Bevor ein privates Wohnmobil zur Vermietung angeboten wird, sollte zunächst das Finanzamt oder ein Steuerberater zu Rate gezogen werden.

Einer möglichen Vermietung geht immer eine Kostenrechnung voran. Neben der Versicherung fließen Unterhalts-, Inspektions-, Reinigungskosten und ein Puffer für Reparaturen in die Berechnung des Mietzinses ein. Auch die gefahrene Kilometerleistung ist in Ansatz zu bringen.

Zulassung

Beim Händlerkauf ist die Zulassung als Neuanmeldung oder Ummeldung oft im Service inbegriffen, so dass der Käufer sein Wohnmobil frisch zugelassen in Empfang nehmen kann. Wird das Fahrzeug von Privat erworben, übernimmt der Käufer die Zulassung. Ist das Fahrzeug noch auf den Verkäufer angemeldet, kann der Käufer es ummelden, ein abgemeldetes Wohnmobil muss er anmelden.

Für die Um- oder Anmeldung sind folgende Unterlagen erforderlich:

  • Gültiger Personalausweis
  • Zulassungsbescheinigung Teil I, Teil II
  • Versicherungsbestätigung
  • Nachweis über gültige HU/AU
  • EG-Typgenehmigung
  • Abmelde- oder Stilllegungsbescheinigung (bei abgemeldeten Fahrzeugen)
  • Einzugsermächtigung für die Kfz-Steuer
  • Bisherige(s) Kennzeichen

Für Camper ist die Saisonzulassung vielfach eine intelligente Lösung. Dazu wird ein eigenes Saisonkennzeichen ausgestellt, das zwischen zwei und elf Monaten gültig ist. Der Zeitraum wird immer genau festgelegt, z.B. 6 Monate, März bis Oktober. Auf Antrag kann der Zeitraum verlängert werden. Die Dauer der Zulassung wird im Fahrzeugschein vermerkt.

Versicherung für das Wohnmobil

Genauso wie beim PKW besteht für das Wohnmobil die Pflicht zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung. Ohne diese wird das Fahrzeug nicht zugelassen. Sie deckt Schäden an Fahrzeugen, Personen und Eigentum Dritter ab, die durch den Fahrzeughalter verursacht werden. Der Versicherungsschutz lässt sich durch eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung deutlich ausweiten, was insbesondere bei hochwertig ausgestatten Fahrzeugen auch im Hinblick auf Einbruch, Diebstahl, Vandalismus und Witterungsschäden von Interesse sein kann. Da eine ganze Reihe von Versicherungsunternehmen um die Gunst der Wohnmobilbesitzer buhlt, lohnt sich ein Tarifvergleich. Für die Prämienhöhe sind Kaufpreis/Neuwert, Baujahr, Aufbau, Anzahl und Alter der Fahrer, Selbstbeteiligung, unfall- oder schadenfreie Jahre und zusätzliche Versicherungsleistungen ausschlaggebend.

Zwei weitere Versicherungen können für Wohnmobilbesitzer von Interesse sein: Die Ruheversicherung und die Selbstfahrervermietversicherung. Ein Wohnmobil wird meist nur über einen bestimmten Zeitraum gefahren, z.B. in der Saison von März bis Oktober. Für die Zeit, in der es auf privatem Grund steht, kann das Gefährt abgemeldet werden, um Kosten einzusparen. Die Versicherung erlischt dann jedoch nicht, sondern geht in eine beitragsfreie Ruhversicherung über, was bei der nächsten Anmeldung Aufwand erspart. Dies muss aber im Vorfeld vom Versicherer so angeboten worden und vertraglich festgehalten sein. Die Ruheversicherung kommt auch beim Saisonkennzeichen, außerhalb der Saison, zum Tragen.

Wer sein Wohnmobil nicht nur selbst fährt, sondern regelmäßig an andere Privatpersonen vermieten möchte, benötigt eine Selbstfahrervermietversicherung. Die Prämie liegt deutlich höher, da ein höheres Risiko abgedeckt sein muss. Auch wird dadurch jedes Jahr die Hauptuntersuchung fällig. An die Selbstfahrervermietversicherung gebunden ist die Zulassung als Selbstfahrervermietfahrzeug mit Eintrag in den Fahrzeugschein, die wiederum eine Gewerbeanmeldung voraussetzt.

Eine Empfehlung gibt es für verschiedene Zusatzversicherungen, z.B. Pannen-Schutzbrief, Inhaltsversicherung und Fahrerschutz.


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