Warndreieck

Was gehört alles zu einer ordnungsgemäßen Ausstattung dazu? Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Artikeln, ist das eine ganze Reihe weiterer nützlicher Dinge, die nicht nur im Pannenfall und bei Unfällen von Bedeutung sind. Mit unserer Checkliste zur Autoausstattung sind Sie bestens gerüstet für jeden Fall.

1) Gesetzlich vorgeschriebene Grundausstattung

Ein gültiger Verbandskasten nach DIN Norm 13164, ein Warndreieck sowie eine Warnweste (seit 2014) müssen im Auto mitgeführt werden, sonst drohen auch Bußgelder. Der Verbandskasten sollte regelmäßig auf sein Ablaufdatum hin kontrolliert werden. Abgelaufene Verbandsbeutel oder Verbandskästen sind nicht zulässig. Das Warndreieck sollte stabil und intakt sein, die Reflektoren müssen funktionieren. Eine gelbe oder orangefarbene Warnweste gehört ebenfalls zur Pflichtausstattung.

2) Wasser als Universaltalent

Zwei bis drei Liter Leitungswasser, abgefüllt in Einweg- oder Mehrwegflaschen, sind ein echtes Universaltalent und sollten immer mit an Bord sein. Beim Abfüllen darauf achten, dass die Flaschen nicht randvoll sind, sonst platzen sie bei Frost. Der Wasservorrat dient zum Auffüllen von Kühlerwasser, wenn dieses durch verschiedene Defekte absinkt. Bei frostigen Temperaturen sollte das Wasser mit Frostschutz gemischt werden, daher gehört im Winter zusätzlich eine Flasche Frostschutzmittel in den Kofferraum.

Auch für die Scheibenwaschanlage ist Wasser unabdingbar. Ist der Behälter leer und kein Reservewasser dabei, kann die verschmutzte Scheibe zu einem nicht zu unterschätzenden Verkehrsrisiko werden. Eine Flasche Scheibenklar nimmt nicht viel Platz ein und kommt deshalb ebenfalls mit.

Wasser ist ein schnelles und zuverlässiges Reinigungsmitte für Hände und Co. Und nicht zu vergessen hält es die Energiezellen auf Trab. Wer durstig Auto fährt, verliert schnell seine Konzentrationsfähigkeit und reagiert auch mitunter weniger schnell und aufmerksam.

3) Ersatzleuchtmittel für die Fahrzeugbeleuchtung

ErsatzglühbirneGerade in den Wintermonaten, wenn die Tage mehr dunkel als hell und dazu noch trüb nass sind, ist eine akkurat funktionierende Beleuchtung im Straßenverkehr unerlässlich. Grundsätzlich sollten Autofahrer ihre gesamte Außenbeleuchtung in der dunklen Jahreszeit regelmäßig und öfter checken, denn manche Lichtquellen fallen während der Fahrt gar nicht als defekt auf. Dazu gehören z.B. Abbremslicht oder Rückwärtsleuchte. Ersatzbirnen für das Abblendlicht sollten jedenfalls immer im Auto vorhanden sein, wenn diese unkompliziert und ohne großen technischen Aufwand auch vom Laien gewechselt werden können. Der Kluge beugt vor und recherchiert oder fragt bei einer Fachwerkstatt nach, wie es bei seinem Fahrzeug funktioniert.

4) Umweltplakette nicht nur in Umweltzonen

Die meisten Autofahrer müssen sich um das Vorhandensein einer Umweltplakette keine Gedanken machen, denn die klebt bei ihrem Wagen schon beim Kauf vorne an der Windschutzscheibe. Der grüne Aufkleber ist zwar nur in den so genannten Umweltzonen verpflichtend, doch wer sich auf Reisen befindet oder in den Umweltzonen kurzfristig unterwegs ist, muss mit Geldstrafen rechnen, wenn die grüne Plakette fehlt. Wer noch keine hat, der kann sich diese gegen eine Gebühr von etwa 10 Euro bei TÜV oder Dekra besorgen.

5) Hilfreiche Werkzeuge für Reifenprobleme

Ein Ersatzreifen gehört heute nicht mehr zur Standardausstattung und auch bei älteren Fahrzeugen hat der Zahn der Zeit oftmals schon am Ersatzrad derart genagt, dass es unbrauchbar geworden ist. Autofahrer sollten daher mindestens einmal im Jahr einen vorhandenen Ersatzreifen auf seinen Zustand kontrollieren. Der Wagenheber für einen Reifenwechsel macht dann im Kofferraum Sinn, wenn der Reifen intakt ist.

Die moderne und weniger aufwendige Variante ist das Pannenspray, mit dem sich beschädigte Stellen an Reifen kurzzeitig abdichten lassen. Ein Minikompressor, der über den Zigarettenanzünder mit Energie versorgt wird, füllt die Luft im Reifen auf.

6) Überbrückungskabel für die leere Batterie

ÜberbrückungskabelIm frostigen Winter gehört das Szenario der leeren Batterie an Tagen, an denen man es wirklich so gar nicht gebrauchen kann, zum gewohnten Bild. Durch die leere oder schwache Batterie springt der Wagen nicht an. Aber auch andere Probleme mit der Autobatterie oder wenn der Fahrer nachlässig beim Ausschalten der energiezehrenden Quellen war, sind Ursachen dafür, dass der Motor sein vertrautes Geräusch nicht von sich geben will. Das Überbrückungskabel gehört für die Mehrzahl der Autofahrer heute unverzichtbar zu ihrer Grundausstattung dazu. Jeder sollte auch wissen, wie eine Überbrückung funktioniert, denn nur, wer das Starthilfekabel an der eigenen Batterie und an der Ersatzversorgungsquelle richtig anschließt, hat auch Erfolg. Eine Anleitung findet sich in der Regel beim gekauften Produkt.

Noch ein Tipp: In Einfahrten werden Fahrzeuge meist so geparkt, dass eine Überbrückung durch ein zweites Fahrzeug gar nicht möglich ist, weil der Motorraum bzw. die Batterie nicht zugänglich ist. Je nachdem, wo sich die Batterie befindet (Motorraum, unter dem Fahrersitz oder Kofferraumbereich) sollte auch die Parkposition so ausgerichtet sein, dass ein anderes Fahrzeug problemlos beifahren kann.

7) Stofftücher, Lappen, alte Decken

Ebenso wie Wasser sind Stofftücher, Lappen und alte Decken oder Leinentücher universelle Begleiter auf jeder Autofahrt und gehören daher auch zur optimalen Autoausstattung. Damit können die Hände nach der Reinigung getrocknet werden, ebenso wie die Scheiben. Kondenswasser lässt sich damit abwischen und spart Energiekosten der Autoheizung ein. Verschüttete Flüssigkeiten können damit nach dem Auffüllen aufgenommen werden. Große Tücher und alte Decken schützen bei Transporten sowie dem Ein- und Ausladen vor Beschädigungen und Verschmutzung.

Lappen und Tücher kommen ebenso zum Einsatz, um den Ölstab abzuwischen, sie dienen als Handschutz vor heißen Motorteilen, können als Notfall- oder Pannensignal verwendet werden. Hier bieten sich ausrangierte Küchentücher, Handtücher, Bettlaken, T-Shirts, alte Decken an. Und wer so etwas nicht hat, der kauft neue Küchentücher in günstigen Mehrstückpackungen.

Übrigens sind aussortierte Decken auch ideal, wenn es im Stau mal wieder länger dauert und die Temperaturen frisch sind. Dazu noch eine Lieblingslektüre für alle Fälle und die Wartezeit lässt sich besser ertragen.

8) Panzertape

Defekte Schläuche können großes Übel anrichten und bis zur nächsten Werkstatt ist es noch weit. Panzertape zum Kleben überbrückt die Gefahren kurzfristig und schützt vor größerem Schaden. Das robuste Gewebeklebeband hält auch Feuchtigkeit Stand und kann ohne Schere von der Rolle getrennt werden.

9) Reservekanister für Kraftstoff

BenzinkanisterWer ihn dabei hat, ist eindeutig im Vorteil. Geht das Benzin während der Fahrt aus, so ist das mehr als ärgerlich und kann auch noch teuer werden, denn jeder Fahrzeughalter ist angehalten, darauf zu achten, dass er nicht wegen Kraftstoffmangel auf der Straße liegen bleibt. Einen leeren und sauberen 10-Liter-Kanister sollte man daher immer im Kofferraum dabei haben, falls man sich auf den Weg zur nächsten Tankstelle machen muss. Reservekanister müssen grundsätzlich der DIN-Norm 7274 oder 16904 entsprechen, um den Anforderungen an Dichtigkeit, Bruchsicherheit und festem Verschluss zu genügen. Bei vollen Kanistern ist immer Obacht geboten, der ADAC rät hier aus Sicherheitsgründen zu maximal 10 L, der gefüllte Kanister ist nicht im Insassenraum, sondern im Kofferraum zu verstauen.

10) Für Notfall-Reparaturen: Blumendraht und Zange

Blumendraht ohne Ummantelung hat sich für schnelle Notfall-Reparaturen in der Praxis bewährt, besonders zur provisorischen Befestigung von gerissenen Gummimanschetten am Auspuff. Mit Draht und Zange lassen sich Schlaufen und Halterungen verschiedener Art anfertigen, die als Notlösung in jedem Fall die Fahrt zur nächstgelegenen Werkstatt überstehen.

11) Praktische Knicklichter

Es ist schon oder noch immer dunkel und plötzlich streikt die Innenbeleuchtung oder der Motor soll auf ein Problem hin untersucht werden. Knicklichter lösen das Problem und machen ihrem Namen alle Ehre. Die länglichen Lichtstäbe aus Kunststoff funktionieren durch eine chemische Reaktion und sind völlig unabhängig von anderen Energiequellen. Darin befinden sich eine Leitflüssigkeit sowie ein Ampulle mit einer chemischen Aktivsubstanz. Durch Knicken des Lichtstabs wird die Ampulle geöffnet, die beiden Flüssigkeiten vermischen sich und sorgen für Licht. Knicklichter sind in vielen Farben erhältlich, sehr lange und problemlos zu lagern und weisen eine ununterbrochene Leuchtkraft von mehreren Stunden auf, ohne sich dabei zu erhitzen.

12) Motoröl

Ein zu geringer Ölstand ist bedenklich und sollte umgehend aufgefüllt werden. Die regelmäßige Kontrolle und das vorsorgliche Auffüllen werden leider von vielen im hektischen Alltag einfach vergessen. Wenn dann die Kontrollleuchte für den Ölstand aufleuchtet, ist es höchste Zeit, etwas zu tun. Ein Liter Motoröl als Notreserve ist daher angeraten. Dabei muss es sich allerdings um das richtige Motoröl für das Fahrzeug handeln. Angaben dazu finden sich im Handbuch.

13) Die nützlichen Kleinigkeiten im Handschuhfach

ParkscheibeEinige Utensilien, die mehr oder weniger häufig oder saisonal gebraucht werden, finden ihren jederzeit griffbereiten Platz im Handschuhfach. Dazu gehören:

  • Parkscheibe, Kleingeld für Parkautomaten
  • Eiskratzer
  • Sonnenbrille
  • Stift und Notizblock
  • Taschentücher

Besser ein wenig mehr dabei, als zu wenig

Im Fall der Fälle lohnt es sich, wenn die Autoausstattung mehr als nur die gesetzlich vorgeschrieben Artikel vorweist, denn die genannten Utensilien sind dann Gold wert und schützen vielfach vor größerem Schaden am Fahrzeug und erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. In einer Box, einem Kunststoffkoffer oder einem kleinem Einkaufskorb finden Dinge, die nicht permanent griffbereit sein müssen, im Kofferraum ihren geordneten Platz und können auch nicht wahllos während der Fahrt hin- und her rutschen.

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