Lohnt sich Leasing?

Immer wieder sieht man in der Werbung von Autoherstellern günstige Leasingangebote. Auf den Webseiten wird im Konfigurator häufig gar kein Kaufpreis mehr angezeigt, sondern lediglich eine Leasingrate dargestellt.

Das liegt daran, dass ein Großteil der Neuwagen auf Firmen zugelassen wird, die häufig zum Leasing greifen. Doch auch Privatpersonen entscheiden sich immer häufiger für das Leasing. Doch für wen lohnt sich das Leasing und welche Umstände müssen eintreten, um die bessere Alternative zum Kauf eines neuen Autos zu sein?

Leasing für Privatpersonen

Wer privat ein neues Auto benötigt und sich beim Händler ein Fahrzeug konfiguriert wird in der Regel gefragt werden, ob ein Angebot fürs Privatleasing oder eine Finanzierung benötigt wird. Oft werden dabei nahezu lächerlich geringe Raten in den Raum gestellt, die leider häufig nicht zu halten sind. Denn für gewöhnlich wird ein Leasingangebot erst einmal mit einer Laufzeit von drei oder vier Jahren und einer Fahrleistung von lediglich 10.000 Kilometern berechnet. So kann erst einmal eine günstige Rate angeboten werden. Diese erhöht sich allerdings rapide, wenn der Kunde mehr Kilometer benötigt. Außerdem beinhalten günstige Leasingangebote für Privatleute häufig eine Wechselprämie oder eine Anzahlung. Wer von der günstigen Rate profitieren möchte, muss also erst einmal ein paar Tausend Euro bezahlen oder ein altes Fahrzeug in Zahlung geben oder verschrotten lassen, um tatsächlich die geringe monatliche Belastung realisieren zu können.

Doch nicht immer ist dies der Fall. Besonders bei alten Modellen und Lagerfahrzeugen sind günstige Raten ohne Haken möglich. Auch wenn ein Hersteller ein Modell aus strategischen Gründen häufiger verkaufen möchte, können stark subventionierte Raten die Folge sein. Die Kunden sollten bei günstigen Raten aber immer darauf achten, dass das Restwertrisiko von der Leasinggesellschaft getragen wird.

Leasing für Selbstständige

Wer als Selbstständiger ein Auto least, der kommt deutlich eher als Privatkunden in den Genuss von Sonderkonditionen. Denn das Segment der Dienst- und Firmenwagen gehört für die Autohersteller zu den größten Umsatzbringern. Deshalb werden hier kaum Kosten gescheut, um attraktive Leasingangebote anbieten zu können. Allerdings kann hier natürlich nicht pauschalisiert werden, gerade bei neuen und sehr gefragten Modellen werden auch Firmenkunden natürlich keine enormen Rabatte kriegen. Doch gerade im Bereich der Mittel- und der Oberklasse gibt es häufig echte Schnäppchen. Dafür ist allerdings ein wenig Offenheit bei der Marken- und Modellwahl notwendig. So kann es vorkommen, dass eine E-Klasse im Leasing günstiger ist, als eine vergleichbare C-Klasse. Das könnte beispielsweise daran liegen, dass bei der E-Klasse ein Modellwechsel oder ein Facelift ansteht, welches die C-Klasse gerade hinter sich hat. Bezüglich des Motors dürfen keine besonderen Ansprüche bestehen. Unterhalb der Sportmodelle von AMG, BMW M und Aud Sport gibt es meist nur für die meistverkauften Motoren günstige Angebote. Am Beispiel von Mercedes bedeutet dies also, dass besonders die gängigen Motoren wie der 200d und der 220d subventioniert werden, während bei größeren Motoren wie dem 400d geringere Rabatte zu erwarten sind.

Kilometer-Leasing und Restwert-Leasing im Vergleich

Es gibt in Deutschland zwei gängige Leasingmodelle, zwischen denen Autokäufer entscheiden müssen.

Am bekanntesten dürfte das Kilometer-Leasing sein. Bei diesem wird zu Beginn eine Laufzeit und eine Kilometerleistung festgelegt. Sollte das Auto bei der Rückgabe weniger Kilometer haben als vereinbart, erhält der Kunde eine Rückerstattung. Sollte er mehr Kilometer als vereinbart gefahren sein, wird eine Nachzahlung fällig. Etwaige Schäden werden von einem Gutachter festgestellt und die dafür anfallenden Kosten sind durch den Leasingnehmer zu übernehmen.

Beim Restwert-Leasing läuft es ein wenig anders ab. Zwar gibt es auch hier eine angestrebte Laufzeit und Laufleistung und eine daraus resultierende Prognose für den Restwert. Doch während das Restwertrisiko beim Kilometer-Leasing durch die Leasinggesellschaft getragen wird, wird es beim Restwert-Leasing vom Kunden getragen. Wenn das Fahrzeug also durch einen schwachen Gebrauchtwagenmarkt, eine zu niedrig angesetzte Leasingrate oder aus anderen Gründen weniger Wert sein sollte als der angepeilte Restwert, muss der Kunde bei der Rückgabe für die Differenz aufkommen. Bei Fahrzeugen der Mittelklasse können dies leicht mehrere Tausend Euro sein. Diese Variante sollte also nur dann gewählt werden, wenn mit einer realistischen Leasingrate geplant wurde und das entsprechende Kapital vorhanden ist, um bei der Rückgabe eine etwaige Differenz zu begleichen.

Auto leasen oder kaufen?

Abschließend stellt sich die Frage, ob ein Auto besser geleast oder gekauft wird. Privatpersonen sollten sich in der Regel für den Kauf entscheiden, da sie dadurch deutlich flexibler sind. Wenn sich der Bedarf ändert, kann ein einmal gekauftes Fahrzeug leicht wieder veräußert werden. Eine vorzeitige Rückgabe beim Leasing wird in der Regel sehr teuer. Außerdem kann ein Wechsel der Arbeitsstelle oder ein Umzug für eine andere jährliche Fahrleistung sorgen, die Kosten weichen also ab. Wirklich sinnvoll ist Leasing nur dann, wenn es in der Vollkostenrechnung durch Subventionen des Herstellers nachweislich günstiger ist, als der Kauf oder eine Finanzierung.

Bei Selbstständigen sieht es ein wenig anders aus, denn diese können ihren Bedarf meist besser planen und haben ein großes Interesse daran, ihre Liquidität zu wahren. Dazu kommen die guten Angebote fürs Geschäftsleasing, durch die Leasing oft günstiger wird als der Kauf.

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