Solar Elektroauto Sion

Elektroautos und Erneuerbare Energien gehören untrennbar zusammen. Denn nur wenn die Batterie ausschließlich mit Ökostrom geladen wird, ist eine Fahrt mit dem Elektromotor wirklich emissionsfrei.

Das Münchener Startup Sonomotors hat daher nun ein Auto entwickelt, das zumindest teilweise selbst sauberen Strom produziert: Der Sion ist auf der Außenseite mit Solarmodulen bestückt und kann so seine Reichweite während der Fahrt erhöhen.

Die Solarenergie sorgt für dreißig Kilometer zusätzliche Reichweite

Insgesamt wurden dabei Solarmodule auf einer Fläche von immerhin 7,5 Quadratmetern verbaut. An einem sonnigen Tag sollen so rund dreißig Kilometer an zusätzlicher Reichweite gewonnen werden. Interessant in diesem Zusammenhang: Im Durchschnitt legt der deutsche Autofahrer täglich in etwa jene Distanz von rund dreißig Kilometern zurück. Tatsächlich kann der Sion aber natürlich auch deutlich längere Strecken absolvieren: Je nach Art der eingebauten Batterie besitzt das Auto eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Scheint dabei nicht die Sonne, kann das Auto ganz normal an einer Ladestation für Elektrowagen aufgeladen werden.

Das Startup konzentriert sich auf die Integration der Solarmodule

Den deutschen Entwicklern ist es dabei gelungen, ein erstaunlich günstiges Elektroauto zu entwickeln. In der Basisversion soll der Sion lediglich rund 12.000 Euro kosten – dann allerdings auch nur eine Batterie-Reichweite von 120 Kilometern besitzen. Die bisher auf dem Markt erhältlichen Einsteigermodelle kosten teilweise bis zu das Dreifache. Möglich wird dies, weil sich Sonomotors ausschließlich auf die Integration der Solartechnik konzentriert. Die restlichen Bauteile kommen von etablierten Automobilunternehmen und werden möglichst pragmatisch zusammengesetzt. Auf diese Weise spart das Startup enorme Entwicklungs- und Designkosten. Der Sion soll später dann auch einmal nicht alleine von Sonomotors gebaut werden, sondern in enger Kooperation mit den Zulieferern entstehen.

Ein straßenreifer Prototyp wird per Crowdfunding finanziert

Bisher hat das Startup allerdings lediglich einen Prototypen gebaut. Dieser funktioniert soweit prächtig, besitzt aber noch keine Zulassung für den Straßenverkehr – kann also nur auf Teststrecken und auf Privatgelände gefahren werden. Als nächstes soll daher nun ein Prototyp entwickelt werden, der dann auch im echten Straßenverkehr getestet werden kann. Die Gründer stoßen dabei aber an ihre finanziellen Grenzen. Nachdem sie bisher rund 100.000 Euro in das Projekt investiert haben, setzen sie nun auf das Crowdfunding: Auf der Plattform Indiegogo sollen 150.000 Euro eingesammelt werden. Unterstützer dürfen den fertigen Prototypen dann später einmal Probe fahren – und im Idealfall gleich eine Vorbestellung aufgeben.

Ein Investor soll bei der Serienproduktion helfen

Entwickelt wurde das Auto von den beiden Schulfreunden Navina Pernsteiner und Jona Christians. Diese wollten den Verkehrssektor von seiner Abhängigkeit vom Erdöl befreien und ein eigenes Elektroauto entwickeln. Unmittelbar nach ihren Abiturprüfungen machten sie sich daher an die Arbeit und haben ihr Konzept nach insgesamt vier Jahren nun soweit perfektioniert, dass sie damit begonnen haben, aktiv um Investoren zu werben. Denn auch wenn die Firma inzwischen auf acht Leute angewachsen ist, handelt es sich auf dem riesigen Automarkt noch immer um einen Winzling. Um die Serienproduktion des Sion zu planen und zu finanzieren, setzen die jungen Investoren daher auf die Hilfe eines erfahrenen und finanzkräftigen Investors. Gemeinsam könnte es ihnen dann gelingen, die Autobranche mit einer naheliegenden Innovation aufzumischen: Einem Elektroauto, das unterwegs selbst sauberen Strom produziert.